Wieso Adobe-RGB nicht mehr zeitgemäß ist
Jahrelang wurde Fotografen und Mediengestaltern eingetrichtert doch bitte AdobeRGB (im ersten Bild das rote Gitter) als RGB-Profil der Wahl zu verwenden. Der Farbraum sei im Vergleich zum sRGB so groß, dass er alle möglichen Anwendungsfälle abdecken würde.
Das ist nunmehr definitiv falsch. Moderne Ausgabegeräte haben solche immens großen Farbräume (das blaue Gitter auf beiden Bildern), dass selbst AdobeRGB die Farbräume dieser Geräte nicht mehr abdecken kann.
Das blaue Gitter ist hier der von uns individuell ausgemessene Farbraum unseres Epson SC-P9000 für Hahnemühle-FineArt-Baryta.
Man erkennt deutlich die herausragenden großen Farbbereiche in Richtung Gelb und Orange. Das betrifft z.B. Sonnenuntergänge in der Landschaftsfotografie massiv.
Konvertieren Fotografen Ihre RAW Dateien mit AdobeRGB, so gehen für sie wertvolle Farbinformationen unwiederbringlich verloren und sind nachträglich auch nicht wieder herzustellen (wie bei der 8bit vs. 16bit Problematik bei Farbkanälen).
Ich finde das Schade, denn es gibt mit ProPhotoRGB (grünes Gitter) ein Profil, welches so groß ist, dass es tatsächlich alle zur Zeit exisiterenden Ausgabeprofile einschliesst.
Mein Aufruf: Stellt Euren Workflow von AdobeRGB auf ProPhotoRGB um! (Wichtig: 16bit Bilddaten verwenden, weil der Farbraum so groß ist.) Profitiert von der hervorragenden Qualität moderner Ausgabegeräte, sei es bei uns, sei es bei Mitbewerbern. Meist jedoch verlangen diese sRGB oder konvertieren intern alles in sRGB um. Anhand von Testkäufen tun sich da Abgründe auf.